"I had some big shit inside of me"

Die kleinere Corona-Pause im Sommer nutzten meine Familie und ich für einen kleinen Trip nach Kroatien. Wo normalerweise ein wenig Groundhopping auf dem Programm stehen sollte, stand dieses Mal die Entspannung am Strand im Vordergrund.

Wir waren in Fazana in der Nähe von Pula untergekommen. In Pula ist der kroatische Erstligist NK Istra 1961 ansässig, sodass wir an einem Tag auch einen Ausflug zum Stadio Aldo Drosina unternahmen. Ein bisschen Groundspotting stand im Vordergrund, aber natürlich durfte auch der obligatorische Fanschal nicht fehlen. Die Adresse des Fanshops war schnell herausgefunden, doch dieser war bei unserer Ankunft leider geschlossen. Also machte ich mich auf der Suche nach jemandem, der mir helfen konnte. Da der Fanshop direkt ins Stadion integriert ist, ging ich um dieses herum und entdeckte irgendwann eine offene Tür. Ich schaute mal hinein und ging durch eine weitere und stand kurzerhand in einem Raum mit vier Anzugträgern und einer jungen Dame. Diese kam sofort auf mich zugeeilt und scheuchte mich aus dem Raum. Ich verließ den Trakt des Stadions wieder, doch da kam mir die junge Dame, die sich als Assistentin der Geschäftsleitung vorstellte, bereits hinterher geeilt. Sie erklärte mir, dass ich gerade wichtige Vertragsverhandlungen gestört habe. Ich entschuldigte mich und erklärte mir meine Beweggründe. Plötzlich war sie total freundlich und freute sich über mein Interesse am Verein. Sie sagte mir auch, dass der Fanshop eigentlich geöffnet sein müsste und sie den Angestellten gleich anruft, damit er mir öffnet. Diesen erreichte sie auch sogleich und machte ihn offensichtlich ziemlich zur Sau - zumindest ließ ihre Tonlage das vermuten. Sie erklärte mir, dass der Fanshop gleich für mich geöffnet ist und sie mir bis dahin gerne das Stadion zeigt. Ich erhielt also eine kleine Stadionführung mit einem ausführlichen Blick in die Katakomben, wurde zum Training der ersten Mannschaft geführt und durfte einige Bilder mit den Spielern machen. Anschließend ging es zurück zum Fanshop, der inzwischen geöffnet hatte. Ein etwa 50-jähriger Mann kam sogleich auf mich zu, als ich diesen betrat, und entschuldigte sich mehrmals bei mir. Normalerweise ist der Fanshop natürlich geöffnet, aber genau in dem Moment als ich kam, musste er dringend auf die Toilette, "because I had some big shit inside of me". Nach dieser Information erhielt ich endlich meinen Schal und ging verrichteter Dinge zurück zu meiner Frau, die schon ungeduldig auf mich wartete.